Schön, dass sie auf unsere Seiten gefunden haben. Wir erzählen hier über unsere Überquerung des grönländischen Inlandeises im Mai und Juni 2013. Von West nach Ost. Von Kangerlussuaq nach Isortoq. Von Küste zu Küste, ohne einen Transport mit dem Hubschrauber auf das Inlandeis. 560 km mit Ski und Schlitten. Ohne Unterstützung von außen.
Wir, das sind Birgit Lutz, Hannes Boneberger und Thomas Raach.
29.06.2013
Endlich gibt es ein paar Bilder von unserer großen Reise. Nachdem wir die letzten Tage fleißig getauscht haben, könnt ihr hier Bilder von mir, Birgit und Thomas sehen. Viel Vergnügen beim durchklicken.
10.06.2013
Vor einer Woche sind wir vom Eis "gefallen". Unsere Pulkas werden wohl sicher mit dem Schiff am 18.06 vom Isortoq mit der Royal Artic Line auf die Reise gehe. Zumindest haben wir eine entsprechende Rechnung bekommen. Es schaut also ganz so aus, als würde auch diese letzte Aktion gut über die Bühne gehen.
Um euch nebern unseren Erzählungen auch einen graphischen Eindruck über unseren Weg zu geben gibts hier ein paar Karten.
Hier noch ein paar Fakten:
Vielen Dank an Paul aus der norwegischen Gruppe, der mit den Daten öfter etwas genauer war als wir ...
06.06.2013
Seit gestern Mittag sind wir wieder daheim. Daheim im Grünen. In einer anderen Welt. Wir waren 26 Tage auf dem Inlandeis der größten Insel der Welt unterwegs. Haben dabei fast 600 km mit Ski zurückgelegt und Alles, was wir dazu gebraucht haben, in unseren Schlitten hinter uns hergezogen. Es wird einen Zeit dauern bis wir auch mit unseren Köpfen angekommen sind.
Am Anfgang war es schwer vorstellbar, wie es sein wird, diese Strecke zu Fuß zu gehen. Jetzt haben wir es geschafft. Das Gleichmaß der Tage hat die lange Distanz zerstückelt. Sie in kleine überschaubare Portionen aufgeteilt, die einem bekannt vorkommen. 20 km zu wandern ist überschaubar. Wenn wir es einen Tag hinbekommen, dann können wir es auch 26 Tage lang. Auf unserer Karte ist aus vielen kleinen Strichen einen große Linie geworden.
Wir haben auf unserer Reise sehr großes Glück mit dem Wetter gehabt. Die Temperaturen waren selten niedriger als -20 Grad und auch die gefürchteten Stürme haben uns verschont. Zum Schluss war es sogar fast zu warm ...
Eine Gruppe die 6 Tage vor uns gestartet ist, hat auf ihrem Weg zur Radarstation -40 Grad und immer Gegenwind gehabt. Andere hatten auf ihrem Abstieg mit einem Meter Neuschnee zu kämpfen, so dass sie sich zu einer großen Gruppe mit 25 Personen zusammengeschlossen haben.
Auch wir haben uns die letzten Tage einer anderen Gruppe angeschlossen, die uns sehr freundlich aufgenommen hat. Bis dahin waren wir 3 Wochen zu dritt unterwegs. Mit vielen schönen Stimmungen um uns herum, viel Weiß und Weite aber auch Momenten, in denen wir daran gezweifelt haben, ob wir es gut bis zum Ende hinbekommen. Wir waren damit beschäftigt, unseren "Groove" zu finden. Eine Art des Reisens, die zu uns Dreien passt. Wir haben ihn oft gefunden, aber nicht immer.
Die letzten Tage haben wir zu Neunt verbracht. Sind in einer großen Gruppe gewandert. In einem Rythmus, der für uns als Team auch ein Kompromiss war. Der uns, neben der reinen "Kilometerleistung", aber auch Begegnungen ermöglicht hat, die wir anders sicher nicht gehabt hätten. Begegnungen und Erlebnisse, die diese Reise für mich bereichern. Über die sportliche Leistung hinaus.
Was jetzt Stück für Stück kommen wird, sind Bilder und Karten, wo wir uns so rumgetrieben haben. Die ersten davon gibt es schon mal hier. Mehr dann, wenn wir Bilder getauscht haben.
Vielen Dank an alle, die diesen blog möglich gemacht haben. Besonders der Beabl, die unsere Berichte vom Eis täglich auch noch ins Englische übersetzt hat. Natürlich auch an Euch, die ihn verfolgt und uns mit ihren Wünschen begleitet und unterstütz haben.
Hannes
05.06.2013
Wir sind also wieder da. Am Dienstag ging es von Isortoq mit dem Hubschrauber eine gute halbe Stunde nach Tassilak. Dort wollten wir eigentlich am Hafen bei der Royal Arctic Line unseren Schlittentransport organisieren. Die Schlitten haben wir in dem Allzweckladen in Isortoq, der Supermarkt, Apotheke, Tankstelle und Post in einem ist, abgegeben, die Formalitäten allerdings wären in Tassilak zu erledigen gewesen, das deutlich größer ist als Isortoq.
Die Zeit zwischen den Flügen aber war zu knapp, und so wird uns auch das Bengt abnehmen, der erst am Freitag weiterfliegt.In Tassilak verabschiedeten wir uns also von Bengt und seiner Gruppe, die uns so warm und herzlich aufgenommen hatte, und mit der wir am Ende wundervolle Tage erlebt und viel gelacht haben: Mit den beiden Seven-Summit Bezwingerinnen Li-Hue und Jane aus Singapur, dem Apfelkuchenbäcker Paul aus Holland, dem lustigen Christopher, dem very british Einar Mr. Beach und natürlich mit dem umsichtigen, entspannten, sehr kompetenten und sehr lebensbejahenden Bengt - Norway, 12 points! Dieser Abschied fiel schwer.Dann ging es für uns weiter nach Kulusuk, zehn Minuten mit dem Hubschrauber, und von dort schließlich nach Reykjavik, von wo wir heute morgen nach München weiter geflogen sind. Nun lesen wir hier das Gästebuch, sehen in unsere Maileingänge und finden unzählige Mails, Anfeuerungen und Glückwünsche. Das ist, am Ende einer solchen Tour, sehr berührend.Vielen, vielen Dank an alle, die mitgefiebert haben, die geschrieben oder auch nur an uns gedacht haben.Ihr werdet es nicht glauben: Man kann es unterwegs zwar nicht lesen, spüren aber sehr wohl.Es war ein weiter Weg nach Isortoq, und ich (Birgit) persönlich habe mehrmals gedacht, wir schaffen es nicht. Ich habe viel gelernt, vieles würde ich auf keinen Fall mehr wieder so machen, anderes dafür unbedingt genauso wieder und nicht anders. Ich habe gelernt, dass man manchmal Kompromisse machen muss, und manchmal auf keinen Fall welche machen darf. Viel Demut, und ich hatte vorher schon nicht wenig. Vor allem aber: Am wichtigsten von allem sind für mich die Menschen, mit denen man ein Netz bildet, das einen selbst und die anderen trägt. Ohne ein solches geht es nicht.
Wir haben in Grönland deutlich sehen dürfen, wie sich klimatische Veränderungen auf Dörfer wie Isortoq auswirken.Wir freuen uns jetzt auf den bayerischen Sommer, so er denn anfängt und sind gleichzeitig bestürzt über die großen Flutschäden, die hier entstanden sind, während wir auf der Eiskappe waren, die sich ebenfalls sehr verändert hat in wenigen Jahren.
Es ist ein reiches Leben, das uns allen geschenkt ist.Ich freue mich sehr darauf, alle, die an uns gedacht haben, wieder zu sehen.
Birgit
04.06.2013
Anruf von Thomas:
"Guten Morgen! Kaum haben wir keinen geregelten Ablauf mehr, wissen wir auch schon nicht mehr was wir zu tun haben. Wir haben gestern Abend vergessen zu bloggen. Gestern sind wir in der Hütte aufgestanden, in einer Bucht nördlich von Isortoq. Von dort sind wir dann noch ein steile Abfahrt mit dem Ski runter ans Meer. Mussten dann noch ein Stück über das zugefrorene Meer zu einer Insel laufen, wo uns ein Fischer aus Isortoq mit seinem Fischerboot abgeholt hat. Dann wurde es noch mal ganz kurz spannend weil die Jane, eine der Singapur-Mädels, von der Eiskante direkt ins Meer gefallen ist. Aber sie wurde natürlich gleich wieder rausgezogen, die Kleider waren nass und sie musste ein neues T-Shirt anziehen. Somit wurde es eine kalte Überfahrt für sie. Wir sind dann vorbei an Eisbergen nach Isortoq gekommen, dort sind wir dann im Gemeindehaus einquartiert worden, wo es dann als erstes Mal Kaffee gab. Dann haben wir den ganzen Tag über Reste gegessen, alles was da übrig war. Der Tisch war voll mit Schokolade und Keksen und Müsli und Nüssen und Rosinen. Abends gab es dann noch Pizza aus dem nebenan liegenden Supermarkt. Wir haben dann unsere Ausrüstung verpackt. Wir werden die Pulkas mit der Royal Arctic Line verschicken, d.h. am 18. Juni wird hier das erste Transportschiff erwartet, sodass Isortoq auch wieder frisches Obst und Gemüse bekommt, und mit diesem Schiff werden dann unsere Pulkas nach Ålbæk in Dänemark transportiert und von dort dann nach München. Somit haben wir eigentlich ein relativ leichtes Gepäck: Schlafsack und vor allem die Wäsche, die man besser so verstaut, dass keine Geruchsbelästigung entsteht. Danach haben wir den ganzen Abend zusammen gesessen, sind nachts noch durch Isortoq geschlendert und haben uns das Dörfchen ein bisschen angeschaut. 70 Einwohner leben hier und mindestens das Vierfache an Hunden. Dann sind wir irgendwann in den Morgenstunden ins Bett. Es hat die ganze Zeit geregnet, wie jetzt auch. In der Bucht vor uns schwimmen die Eisberge und im Laufe des Vormittags kommt dann der Hubschrauber der uns abholt. Dann wird es weitergehen über Tasiilaq nach Kulusuk nach Reykjavík und ich hoffe, dass ich dann am Mittwoch den Flug von Reykjavík nach München bekomme. Auf jeden Fall melden wir uns wieder, bis demnächst!
P.S:
Das Highlight von gestern war, nach 27 Tagen die erste warme Dusche. Da könnte man sich stundenlang drin räkeln und genießen. Jetzt gibt’s Frühstück und mal schauen, was der Tag heute so bringt."
Aufgezeichnet von Nina
02.06.2013
Anruf von Thomas:
"Hallo nochmal, nicht mehr aus dem Eis diesmal! Ich sitze hier gerade auf einem Felsen und schaue ins Land. Rechts neben mir die Gletscher, die endlose Weite vom Inlandeis. Vor mir sehe ich, wie es abbricht, sehe den Gletscherbruch, der in die Bucht fließt, die sich dann links ins offene Meer hinaus ergießt.
Zeit, um die Tage ein bißchen Revue passieren zu lassen, um zu überlegen, was für Tage es waren. Es waren einfache Tage, einfach von der Struktur, vom Ablauf her. Es waren aber auch erlebnisreiche Tage von den Gefühlen, von den Gedanken, von den ganzen Überlegungen her. Wahnsinnstolle Erlebnisse, und ich hoffe, ich kann Euch allen dann später anhand von Bildern und Schilderungen vermitteln, was die Tage im Inlandeis so besonders macht.
Ich möchte mich an der Stelle auf jeden Fall bei allen bedanken, die irgendwie beigetragen haben, das zu ermöglichen, die unterstützt haben, sei es materiell, sei es aber auch einfach, weil sie da waren und gesagt haben, „hey“, mach das! Ich hoffe, ich kann die Erlebnisse, die ich hatte, einfach mitnehmen und Euch allen dann entsprechend rüberbringen. Es waren auf jeden Fall wahnsinnsschöne, beeindruckende Tage. Jetzt warten wir auf unser Schiff, auf unseren Fischkutter. Die anderen schlafen noch, es ist frühmorgens. Und dann geht es nach Isortorq – vielleicht schaffen wir es da irgendwann mal unter eine Dusche - und von dort werden wir schauen, daß wir Richtung Süden, also zuerst mal Richtung Reykjavík und dann nach München kommen.
Also bis zum nächsten Mal – Eurer Thomas"
02.06.2013
Anruf von Thomas, zuviele Hintergrundgeräusche
01.06.2013
Anruf von Thomas:
" Hallo, hier melden wir uns wieder an der Koordinate 65.58.590 39.18.354. Heute sind wir mal wieder einige Zentimeter gewachsen. Aber nicht weil wir stolz sin 28 km gemacht zu haben sondern weil die Felle wieder gestollt haben. Heute Morgen beim Loslaufen war es ein wenig bewölkt, dann kam die Sonne raus, es war wahnsinnig heiß. Wir haben geschwitzt sind teilweise in Unterwäsche gelaufen es war so ein richtiges dahinschaffen. Die ganzen Bewegungen so als ob wir alle so müde sind und kaum mehr können durch die Hitze und die Weite oder ob … ob der eine oder andere wieder seine Gedanken eingesammelt hat, die er in der Ebene verloren hat. Ja, jetzt in den letzten anderthalb Stunden hatten wir Sicht auf die ersten Berge, wir hatten auch schon das Meer gesehen mit Eisbergen drauf. Jetzt haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Morgen früh geht’s dann früh raus, eine Stunde früher wie normal und dann wollen wir morgen Isortoq erreichen. Weil am Montag schlecht Wetter reinkommt und wenn wir es morgen schaffen, dann ist wunderbar. Also die nächste Meldung kommt aus Isortoq. Uns geht’s allen soweit gut. der Kocher brennt noch … . Dann machen wir uns mal da dran. Euch noch viel Spaß, bis morgen." aufgezeichnet von Johannes
31.05.2013
Anruf von Birgit:
01.06. 655434,5, Nord, 39.50.56,2 West. Gegangen sind wir heute 32, 5 km und haben damit eine Gesamtstrecke von fast 490 km zurückgelegt. Wir haben noch um die 50 vor uns. Wir sind mittlerweile auf einer Höhe von 1.400 m angelangt. Heute war ein toller Tag, angefangen mit diffusem Licht, dann eine Zeit lang Schneetreiben, dann wurde es wieder sehr sonnig und sehr warm.-Die Ski haben wieder eine Zeit lang gestollt. Bei unserem zweiten Halt hat es dann eine Überraschung gegeben für unseren Hannes, weil der Hannes, der ja heute Geburtstag hat. Vor dem Weggehen hat er von allen schon einmal ein Ständchen gekriegt. Beim 2. Halt hat dann einer von Bengts Gruppe, der Christopher, ein Norweger, einen Kuchen ausgepackt, den er im Vorfeld gebacken hat für derlei Gelegenheiten und die war dann da. Ja, dann haben wir alle ein Stück Schokoladenkuchen serviert bekommen, das war sehr, sehr schön. Dann sind wir weiter gegangen und dann war für uns alle Weihnachten, weil nämlich dann kamen wir zu dem schon angesprochenen Essensdepot, das eingerichtet worden ist von den Norwegern, schon vor einiger Zeit, weil auch andere Gruppen recht in Not geraten sind und viel länger gebraucht haben und Bengt, mein lieber, lieber Freund Bengt, hat dann auch für uns Essen mitbestellt, auch Klopapier extra noch einmal nachtelefoniert und ja auch für uns etwas in dieses Depot bringen lassen. Man kann sich kaum vorstellen, wie wir uns gefreut haben, weil wir dachten, das wäre einfach auch wieder Fertigfutter, aber die Norweger haben tatsächlich frische Backwaren eingeflogen, von der Quarktasche über Pain au Chocolat über Vanillegebäck und das war auch, obwohl es schon eine Woche alt war, richtig gut. Salami, Butter, frisches Brot. Der Bengt hat die Packerl aufgerissen und wir haben uns davor hingesetzt auf Knien und haben dann auf Knien im Strahlenden Sonnenschein dann erst mal – einer der anderen hat dann gesagt – wir haben uns wie Tiere über das Essen hergemacht und haben auch noch einmal ordentlich eingesteckt, haben auch ein paar Sachen im Depot gelassen, was auch ganz gut war. Wir sind nach einer sehr langen Pause – wir waren da sicher 2 Stunden und haben auf den Schlitten Schläfchen gehalten – sind wir noch sechs Stunden weiter gegangen und sind dann auf diese schöne Zahl 32,5 gekommen. Wir sind auch richtig abgefahren heute erstmals. So, dass man sich beeilen muss, dass man nicht von eigenen Schlitten überfahren wird, was sehr viel Spaß macht. Heute hat es richtig Spaß gemacht. Heute war es wie eine schöne Frühjahrsskitour eigentlich. Wir haben uns so gefreut, dass wir jetzt endlich die Belohnung bekommen für diesen ellenlangen, zähen aufstieg und es jetzt mal schön bergab geht und man eigentlich nur noch anschieben muss und dann geht es von alleine. Wie es weitergeht ist noch unklar. Es hängt davon ab, wie das Wetter wird. Wenn der Wetterbericht gut wird, warten zwei normale Tage auf uns und wir müssten am Sonntagabend dann in Isartoq sein. Wenn der Bericht schlecht wird, wird es morgen ein sehr langer Tag, weil wir sind ja jetzt schon in dem Bereich, der so trichterförmig abfällt Richtung Isartoq, wo sich sehr starke Winde bilden können. In dem Bereich will man sich nicht sehr lange aufhalten. Sollte der Bericht also kritisch sein, werden wir in einem sehr langem Rutsch wahrscheinlich runter rutschen. Die Bucht, das wissen wir mittlerweile auch, da ist das Eis schon aufgebrochen, die müssen wir nicht mehr umlatschen, was noch einmal 7 Kilometer gewesen wären, was nach 560 ja eigentlich ein Witz ist. Aber da werden wir wohl auf ein Böttli steigen und den Rest mit dem Boot fahren. Soweit die News. Vielen Dank fürs lange Abtippen wieder einmal bis bald. Ciao.
30.05.2013
Anruf von Birgit:
" Hallo, hier ist wieder die Birgit. Zuerst mal unsere Koordinaten: 65.58.52,6 Nord und 40.32.37,8 West. Gegangen sind wir heute 30,4 Kilometer und fast 300 Meter abgestiegen auf eine Höhe von 1.680 Metern. Was zum Teil sogar zum ersten Mal spürbar war. Wir waren über zwölf Stunden unterwegs, wieder im bewährten Rhythmus von 60 Minuten Gehen, zwölf Minuten Pause und mittags einer dreiviertel Stunde im Zelt ausruhen. Es war heute sehr sonnig, sehr warm, dadurch hatte es tierischen Pappschnee. Was bei ziemlich Vielen zu Problemen geführt hat, weil die Ski so gestollt haben. An dieser Stelle kann ich einen Dank an meinen Polarfreund Thomas Ulrich richten, der mich richtig beraten hat. Ich glaube, ich habe die besten Ski. Ich war vielleicht 300 Meter mit Stollen unterwegs, andere 20 Kilometer. Dafür danke ich ihm. Genauso für die Pulka, die im Vergleich zu anderen auch recht gut läuft. Wem ich schon ganz lange Danke sagen will – und das werde ich jetzt auch gleich machen – sind die Katharina und die Marlene für die Zettel, die ich jeden Tag als Überraschung in den Essensbeuteln finde, die meine Mama für mich genäht hat. Wie auch die fantastischen Handschuhe, die sie gestrickt hat. All‘ diese Dinge sind sehr wichtig, wenn man hier unterwegs ist. Dass man so etwas um sich hat, ist wirklich sehr schön. Heute war einfach ein Traumwetter, am Morgen eine Wolkenstimmung mit goldenem Licht und am Abend wieder. Wir sind unserem Ziel heute doch ein gutes Stück näher gekommen. Heute war also ein rundum gelungener Tag. Jetzt ist es ziemlich spät. Wir werden noch Ausgehen zum Essen ins andere Zelt zu Bengt. Wir schicken Euch viele Grüße. Ciao." aufgezeichnet von Johannes
29.05.2013
Anruf von Thomas, leider sehr schlecht zu verstehen -viele Hintergrundgeräusche
" Hier sind wir wieder aus dem Eis. Wir sind bei den Koordinaten 66.04.303 und 41.10.815. Die Hintergrundgeräusche sind die Kocher. Wir werden heute noch mal mit den Norwegern (…). Sind heute wieder mit ihnen gelaufen. (…) dann um acht Uhr Abmarsch, alle 60 Minuten erscheint das Wort „Tid“ … und dann wieder weiter marschiert. …schon wieder kurze Pause. In der Zeit habe ich auch meine Flüge umgebucht, so dass ich am Mittwoch wie geplant in München … Heute 27 Kilometer gemacht. Sind jetzt 108 Kilometer von dem Eisfall entfernt, wo es dann nur noch bergab nach Isortoq geht. Wir denken, wir kommen am Montag an und sind guter Dinge und marschieren jetzt … Das Wetter heute: gegen Abend hat es angefangen zu schneien, die Sicht bedeckt, kein Whiteout, nicht gerade optimal, kein so schönes Wetter wie gestern. So, jetzt gibt es Essen. Euch noch einen schönen Abend." aufgezeichnet von Johannes
28.05.2013
Anruf von Birgit:
" Unsere Position: 66.07.43 Nord, 41.46.01 West. Wir sind heute 27,6 Kilometer gelaufen und jetzt auf einer Höhe von 2.125 Metern über dem Meer. Wir sind also heute 160 Höhenmeter abgefahren, haben allerdings davon nicht viel gemerkt. Aber heute, große Wende, große Freude, große Abwechslung: Gestern Abend hat uns der Bengt angerufen, mein norwegischer Freund, mit dem ich schon im Nordpol war und der auch schon im Blog ein paar Mal aufgetaucht ist, und hat uns gefragt, ob wir eigentlich Tomaten auf den Augen haben, weil sie uns s heute gesehen haben uns sie dachten wir sie auch und wir würden mit ihnen zusammen Camp machen. Haben wir aber nicht, wir sind etwas blind durch die Gegend gelatscht. Heute Morgen haben wir uns den Wecker auf 10 vor 6 gestellt und sind um halb 8 los und haben mit dem GPS deren Camp gesucht und auch gefunden und haben den ganzen Tag mit der Gruppe verbracht, die ziemlich lustig ist. Da sind mit dem Bengt drei Norweger, ein Holländer und zwei Chinesinnen. Die haben einen tollen Gehrhytmus, bei dem man auch mittags wie heute bei strahlendem arktischem Sonnenschein mal das Zelt aufmacht, also das Zelt aufstellt, und eine richtige Pause macht und die Arktis, die Sonne, den Schnee und die Umgebung auch mal auf sich wirken lassen kann, mal geniessen kann und so sind wir heute zum ersten Mal mit guter Laune 27,6 km weit gekommen. Wir werden bei der Gruppe bleiben. Wir sind 4 Zelte. Es fühlt sich sehr gut an alles und wir schätzen, es wird immer noch relativ knapp alles, aber wir werden es schon noch schaffen, bis unsere Flieger gehen. Ciao." aufgezeichnet von Johannes
27.05.2013
Anruf von Thomas:
"Heute Morgen hat sich der Wind im Laufe des Vormittags gelegt. Wir hatten einen wunderschönen Tag, viel Sonne, viel blauen Himmel, viele Kunstwerke von Wind und Sonne, gemacht am Rande des Weges. Allerdings auch auf unserem Weg. Und es war recht mühsam durch die Sastrugis, im Schwäbischen nennen wir sie Windgangeln. Deswegen kamen wir nicht ganz so vorwärts. 24 Kilometer haben wir heute geschafft. Wir sind beim Punkt 66.12.077 und 4. 21.120 auf einer Höhe von 2282 m. Morgen soll unser letzter Tag sein und wenn der eine oder andere so nachdenkt wie das mit Essen und Sprit ist, kann ich Euch beruhigen: Sprit haben wir noch für Wochen, wir können jeden Tag noch einen Liter Sprit verbrennen, brauchen tun wir normalerweise ¼ Liter pro Person. Vom Essen her ist es so: wir haben Vorsorge getroffen. Wir haben natürlich mehr Essen mitgenommen als für 21 Tage und somit haben wir noch alles im grünen Bereich. Außerdem haben wir die Koordinaten von einem Essensdepot bekommen. Da wird’s wahrscheinlich rohes Robbenfleisch und Haifischtran geben. Ich hab zum Glück noch genügend Gels dabei, sodass ich noch genügend Tage überleben kann. Abnehmen will ich sowieso. Birgit hat gerade gesagt, dass es im Camp auch Klopapier gibt. Das ist ganz wichtig für sie. Ich weiß nicht, was sie damit macht. Essen oder sonstiges. Ansonsten geht es uns gut. Euch hoffentlich auch. Und ihr habt Spaß an unserem Bericht. Bis morgen. Ach ja, der Eisbär liegt mitten im Zelt auf den Füßen von Birgit. Viel Spaß beim Bloggen und Lesen, bis morgen, Ciao."
Aufgezeichnet von Johannes
26.05.2013
Anruf von Thomas:
"Hallo, hier sind wir wieder auf den Koordinaten 66.17.154 und 42.50.470
Wir sind heute 27,6 km gegangen, jetzt sind wir auf der Höhe 2.386 Meter, hatten starken Rückenwind, der uns dann auch veranlasst hat, das
Zelt entsprechend früher aufzubauen - weil der kalte Wind schon auch ein bisschen gezehrt hat. Nun sitzen wir, die Hintergrundgeräusche beweisen
es, bei Wind im Zelt und warten wieder auf unser Essen. Das Wetter war heute wieder superschön, Sonnenschein, und die Wind- bzw.
Schneeformationen haben ständig gewechselt. Wir sind durch viele verschiedene Schneearten marschiert und vielleicht nur zur Beruhigung
für alle, die daheim mitfiebern: Gestern abend haben wir, nachdem wir ... hatten, etwas Aufregung bzw. Action, weil einige SMSen reingekommen
sind von der Beabl, die unsere Sicherheits-Kontaktperson in Deutschland ist. Die wurde von der Rescue kontaktiert, was mit uns los wäre, weil
wir uns noch nicht gemeldet hätten... das lag daran, dass unser Permit offiziell am 21. abgelaufen ist laut Papier. Wir hatten aber per Email
und auch telefonisch auf den Fehler aufmerksam gemacht, dass unser Permit - und unser Projekt - bis zum 28. geht; auch bei unserer
Abmeldung bei der Polizei hatten wir noch einmal darauf hingewiesen, dass wir einen Permit haben, der eine Woche länger ist, als es im Papier
steht. Trotzdem ging diese Info irgendwie nicht zur Rescue und die hatte dann gleich mal nachgefragt, was mit uns los ist - und wenn wir uns
nicht gemeldet hätten, dann hätten sie uns gesucht! Jetzt haben wir uns bei denen bis zum 1.6. abgemeldet und ihnen mitgeteilt, dass es uns gut
geht. Der Officer hat gemeint, an der Stimme höre man, dass es uns gut geht! Also für alle, die in Sorge waren um uns: wir sind hier nicht
alleine im Eis, wir sind unter Beobachtung - und wenn was schiefläuft, dann wird nach uns gesucht. Ansonsten kann ich Euch auch beruhigen, wir
planen noch bis zum nächsten Wochenende. Ihr müsst also nicht mehr arg lange fiebern und bloggen und lesen und was auch immer... ein Ende ist
für uns in Sicht und wir freuen uns auch schon, wenn immer tiefer zu kommen und irgendwann in den nächsten Tagen die Küste zu erreichen. Das
war's, jetzt gibt es Abendessen. Ciao!"
aufgezeichnet von Caro
25.05.2013
Anruf von Birgit:
"Hallo, hier ist die Birgit. Gestern haben wir nicht nur die Akkus unserer Satellitentelefone aufgeladen, sondern auch unsere. 26,75 km sind wir heute marschiert, haben die höchste
Stelle bei 2.500 Metern passiert und sind nun schon einige Kilometer im Abstieg! Davon merktman allerdings noch nicht viel, vielmehr geht es sehr eben dahin. Am Abend waren wir wieder bei
2.463 Metern. Den ganzen Tag konnten wir in der Sonne dahinfahren, bei leichtem Gegenwind. Wenn wir uns umdrehen, ... hinter uns ein glitzerndes Meer. Ein Tag wir aus
dem "Arktis-Bilderbuch". Zur Abwechslung hier mal, worauf wir uns am meisten freuen, wenn wir wieder zuhause sind: Thomas ... (leider wird es ab hier schlecht verständlich!) ein Stück
Fleisch, Birgit eine normale Hose tragen, in einem Bett mit sauberen Laken zu schlafen und ihre Familie und Hannes frisches Obst und im Gras liegen. Zum Abschluss hier noch unsere
jetzigen Koordinaten: 66.23.302 Nord und 443.24.606 West. Neun Stunden waren wir heute unterwegs und das nächste Etappenziel heisst jetzt Isortoq. Liebe Grüße!" aufgezeichnet von
Caro
PS: Wenn alles gut läuft wollen die 3 am 1. Juni Isortoq erreichen.(Beabl)
24.05.2013
Anruf von Thomas:
"Hallo aus dem Eis. Da wir den Zeitplan sowieso nicht einhalten können, haben wir uns heute entschlossen, einen Ruhetag einzulegen, um neue Kräfte zu tanken für die für die letzte Etappe, den Abstieg. Wir haben das tolle Wetter genossen, um in der Sonne zu sitzen, bei den Solarhandys die Akkus aufzuladen und uns zu entspannen, zu essen und einfach die Weite und die Stille zu genießen. Ab und an kam ein Vogel vorbei, den wir beobachten konnten und ansonsten ließen wir's uns einfach gut gehen, tanken neue Kräfte und werden dann morgen den Abstieg Richtung Isortoq in Angriff nehmen. Bis dann!"
aufgezeichnet von Caro
23.05.2013
Anruf von Birgit Position 66.25.313nord 44.00.208 west, 2466m
"Hallo, hier ist die Birgit. Nachdem wir gestern im Sturm nach 17km abgebrochen hatten, befürchteten wir schon, dass unser Ziel, der Sattel, nun doch nicht in sechs Tagen zu erreichen
sein würde. Die Wettervorhersage, bei der Thomas in Kangerlussuaq anrief, sagte weiteren Schneefall voraus. Die Nacht blieb auch tatsächlich sehr stürmisch, was dazu führte, dass ich
in der mit einem Moskitonetz versehenen Lüftung unseres Helsport Zeltes eine Menge Tiefschnee sammelte, die sich dann durch die Atemwärme in einem steten Tropfen auf meinem
Gesicht abregnete. Extrem nervig - warum hat ein Winterzelt ein Moskitonetz?
Hannes hat es dann einfach rausgeschnitten... Der Morgen brachte viel weniger Wind als erwartet und so mussten wir keinen Zelttag einlegen. Wir konnten sogar das Verlorene wettmachen: 24 km
sind wir heute gelaufen! Das war sehr wichtig für unsere Motivation. Immerhin, viele haben vorhin zu mir gesagt, Grönland sei einfacher als der last degree am Nordpol. Ich finde das
nicht. Klar, wir driften nicht rückwärts - das fehlte noch! - aber es ist eben eine verdammt lange Strecke. Für mich war es extrem schwierig, dass es am Anfang so wenig vorwärts ging,
auch wenn das ja klar war. Trotzdem ist es für den Kopf extrem anstrengend, zumal das Fehlen von Presseisbrücken einerseits zwar angenehm ist, andererseits die Landschaft doch sehr
eintönig ist auf Dauer. So langsam
kann ich die verstehen, die auf Forschungsstationen durchgedreht sind und einfach hineinmarschiert und im Weiß verschwunden sind! Jetzt sehe ich's aber positiver: Morgen noch bergauf und
dann soll es bergab gehen und mit den leichteren Pulkas wird es dann schneller Richtung Küste
gehen. Hoffentlich! Auf jeden Fall wird mein Buch kein Buch werden, in dem ich heiter mal eben durch Grönland skate, es wird ganz schön viele dunkle Kapitel haben. Aber jetzt gibt es
erstmal Essen! Das war's - vielen Dank und bis bald. Ciao!"
aufgezeichnet von Caro
22.05.2013
Anruf von Hannes:
"Hier ist der Hannes. Wir sind jetzt auf der Position 66.29.504 und 44.30.390 auf einer Höhe von 2.377
Metern, von außen bläst der Wind mit Windstärke 7. Wir sind heute losgelaufen bei schönem Wetter, ein bisschen windig war es, über Tag ist es dann immer mehr zugezogen. Am Schluss sind
wir im Schneesturm gelaufen und wir haben nach 16.7 Kilometern beschlossen, unser Zelt aufzustellen, weil wir nur sehr langsam im Gegenwind vorangekommen sind. Jetzt liegen wir da und
essen mal wieder und schauen, ob's vom Wetter morgen besser wird - dann würden wir wahrscheinlich weiterlaufen. Wenn es genauso schlecht ist wie jetzt, müssen wir uns das überlegen. Es
ist einigermaßen warm und wir haben noch gute zwei Tagesreisen bis zum Saddle. Das war's mal wieder -
übrigens, liebes Blog-Team, danke für Eure Arbeit! Ciao!"
aufgezeichnet von Caro
21.05.2013
Anruf von Thomas:
"Hallo, hier sind wieder die "Icies". Heute ein superschöner Tag mit viel
Sonnenschein! Wir sind bei den Koordinaten 66.32.536 und 44.42.007. Den
ganzen Tag bei Sonnenschein gelaufen, gegen abend zog ein Wolkenband
über uns hinüber. Heute haben wir extra spät angerufen, wir sind schon
fertig mit dem Abendessen. Der Marsch heute war fast schon wie ein
Spaziergang durch den Louvre, überall Kunstwerke aus Wind, Schnee und
Sonne gefertigt. Uns allen geht es soweit gut und wir hoffen, dass wir
in drei Tagen über den Berg sind. Wir hoffen, dass es danach nur noch
bergab geht! Heute haben wir rund 22 Kilometer geschafft und sind auf
einer Höhe von 2.333 Metern." aufgezeichnet von Caro
20.05.2013
Anruf von Thomas:
"Hallo, wir melden uns wieder aus dem Eis, ich bin der Thomas. Wir sind
beim Punkt 66.34.441 und 45.21.523. Heute war ein superschöner Tag, den
ganzen Tag blauer Himmel und wir konnten eine gerade Schnur unserer Spur
durch die Landschaft ziehen. Der Schnee war meistens gut gepresst und
wir kamen ganz ordentlich vorwärts. Wir haben ca. 22 Kilometer geschafft
und sind jetzt auf einer Höhe von 2.255 Metern. Wir streben den Sattel
an (der liegt auf etwa 2.400 Metern); bis dahin haben wir noch 89
Kilometer. Das ist unser nächstes Etappenziel - und dann sind wir auf
der anderen Seite des Berges. Ja, ratet mal, was wir jetzt machen? Wie
jeden Abend um diese Zeit warten wir auf unser Adventure Food, bis es
gequollen hat." aufgezeichnet von Caro
19.05.2013
Anruf von Birgit, Koordinaten: 66.34.882 Nord und 45.51.875
West; Höhe: 2.194 Meter
"Hallo, wir sind's wieder. Wir haben heute einen gemütlichen Vormittag
zugebracht an der DYE 2 Radarstation; über unsere Erlebnisse dort gäbe
es viel zu erzählen - aber das wir alles in meinem Buch zu lesen sein...
sehr überraschenderweise waren wir nämlich nicht alleine dort! Carl, ein
Freund von Bengt, bot uns dann auch an, unseren Müll nach Kangerlussuaq
zu fliegen, was wir gerne angenommen haben. Bei strahlendem Sonnenschein
haben wir also unsere Pulken umgepackt und um einige Kilo erleichtert.
Dann kam es noch zu einem jener Deals, die es nur in der Arktis gibt:
ich habe Carl um Klopapier angebettelt und prompt eine Rolle bekommen.
Was aber ihm dafür geben? Ich entschied mich für eine Blume, die ich vor
der Abreise von einem Schriftstellerkollegen vom Tegernsee bekommen
hatte: einen Kuli in Blumenform, mit Topf. Carl, ein Australier, war
sehr erfreut, pflanzte sie vor sein Zelt und sagte: "Jetzt beginnt das
Beach Life"! Um halb zwölf sind wir dann von dort aufgebrochen, sind
22,3 Kilometer gegangen - anfangs in strahlender Sonne, dann wieder im
Nebel und am Ende haben wir das Zelt unter drei Sonnen aufgestellt. Es
geht uns sehr gut. Bis bald!" aufgezeichnet von Caro
>
18.05.2013
Anruf von Thomas:
"Jetzt haben wir unser ... ?? in der DYE 2 aufgestellt. Heute morgen war
wieder Schnee - Whiteout - meines Erachtens das schlimmste Whiteout, das
wir bisher hatten! Wir haben kaum etwas gesehen. Wir hatten die DYE 2 am
letzten Tag 2 Kilometer weit gesehen. Dann hatten wir Rückenwind
(Nordwind), es war ziemlich kalt und frisch, aber wir sind jetzt hier
angekommen. Da lagen noch die Büchsen und die Kekse und das Essen von
den Amerikanern herum, also heute könnten wir uns ein richtiges Festmahl
machen. Aber wir bleiben bei unserem Adventure Food und fangen jetzt an
mit dem Essen. Hier noch unsere Koordinaten: 66.29.553 und 46.18.965.
Bis zum nächsten Mal! " aufgezeichnet von Caro.
17.05.2013
Anruf von Birgit:
"Hallo, hier ist heute die Birgit. Heute, der 17. Mai, war ein guter Tag!
Als erstes fang' ich an mit den Koordinaten: Wir sind bei 66.05.175 Nord
und 46.41.565 West. Wir sind heute wieder 20 Kilometer gegangen, in neun
Stunden und sind damit noch 19.8 Kilometer von der DYE 2 entfernt. Am
morgen sind wir im Whiteout aufgestanden und Thomas meinte, eigentlich
könnten wir auch zuhause im Nebel auf einem zugefrorenen See immer im
Kreis laufen, das wäre dasselbe. Er hat ein bisschen recht, denn es ist
viel Whiteout gerade. Gegen mittag aber hat sich der Himmel aufgetan und
wir sahen erstmal einen riesigen Halo-Effekt um die Sonne herum -
wunderschön! Dann verzog sich der Dunst, und mit einem Mal wussten wir
doch endlich wieder, warum wir hier sind und dass eben doch anders ist
als ein zugefrorener See zuhause. Diese weisse Fläche rund um uns,
endlos scheinend und nur gemustert durch das Blue??? - es ist eine Ehre,
eine Freude, hier sein zu dürfen! Und dann hatten wir tatsächlich eine
Begegnung - eine recht traurige: mitten am Tag flatterte auf einmal ein
Vogel auf uns zu (ich weiss leider nicht, was für einer), er war klein
und schwach und hat sich über uns offensichtlich gefreut. Völlig fertig
hat er sich in Hannes' Schlittenspur gesetzt, windgeschützt. Sein
kleines Herz schlug wie verrückt. Was sollten wir mit ihm machen? Hannes
hat ihm ein Windschutz-Loch gegraben und ihm einen halben Oat Snack
reingebröselt, vielleicht gibt ihm das genug Energie, wieder Wind zu
finden, der ihn zurück an die Küste bringt... Gegen mittag wurde es so
warm, dass ich ohne Handschuhe gehen konnte, verführerisch war es, in
der Pause einfach in der Sonne sitzen zu bleiben! Das geht aber
natürlich nicht. Gegen abend wurde es sehr rasant wieder sehr kalt. In
den Nächten allerdings - also jetzt gerade - hat es Minus 15 Grad und
dies zur Beruhigung unserer Mütter: In den Daunenschlafsäcken ist es so
warm, dass man ohne Socken schlafen kann und den Sack tatsächlich
manchmal aufmachen muss. Das ist purer Luxus! Die DYE 2 ist noch nicht
zu sehen, wir sind noch 19,8 Kilometer von ihr entfernt. Morgen werden
wir sie erreichen, wenn alles so weiter geht. Mir persönlich geht es vom
Kopf immer besser, Sorge macht mir ein bisschen, dass ich ziemlich viel
abgenommen habe und sich mein Freund "Achilles" im linken Fuß deutlich
meldet, parallel dazu auch Herr "Ischias" - man wird eben nicht
jünger... Ansonsten haben wir eigentlich keine Blessuren. Hannes hat
eine Blase, Thomas hat nix. Ach ja - und Hannes hat keinen Bock mehr zum
Wasserkochen und hätte gern einen Wasserhahn :-) Das war's von uns, bis
morgen - Ciao!" aufgezeichnet von Caro
15.05.2013"Anruf von Thomas vom Punkt 66.44.011/ 47.27.209, 19:56 Ortszeit:
Wir sitzen gerade wieder gemütlich beieinander und jeder hat seine Adventurefood-Tüte vor sich, es gibt Pasta funghi und Pasta bolognese Wir schauen den dampfenden Handschuhen zu, ich würde meinen, es hat etwas von Lagerfeuerromantik; die Handschuhheizung zum Trocknen funktioniert also. Wir sind den ganzen Tag wieder im Whiteout rumgelaufen, es hat geschneit, eigentlich ist der Weg ganz einfach zu finden, man braucht nur den zwei geraden Linien zu folgen, die auf meinen Ski drauf sind, wo …(?) drauf steht. Ansonsten orientieren wir uns am Wind, am Kompaß, schaffen meditativ vor uns dahin. 20 Kilometer sind wir wieder näher an die DYE 2 dran, haben jetzt nur noch 60 Kilometer vor uns. Wenn wir Glück haben, sehen wir sie morgen Abend. Bis dann!Kurz darauf noch mal ein zweiter Anruf:Ich hatte vorhin ganz vergessen, meine Jungs und Mädels, die morgen den Sport-Quali machen, viel Glück zu wünschen. Das packen die ganz locker, ich denke morgen an Euch und drücke Euch die Daumen!
Macht’s gut und schmeißt die Kugel ein Stückl weiter für mich. Und jetzt gibt es Mousse au chocolat!aufgezeichnet von Britta
13.05.2013
Anruf von Thomas, 21.19 Uhr Ortszeit, Koordinaten 66.58.411Nord 48.13.644West
„Langsam kehrt bei uns auch wieder Ruhe ein. Wir haben gerade zu Abend gegessen. Heute wieder eine Sonnenscheintour gehabt, zum Glück war doch etwas Kälte, sodass wir mit Kapuze laufen mussten, sonst hätten wir recht viel Sonnenbrand und links ne kalte Backe bekommen. Wir sind zurzeit bei Punkt 66.58.411Nord 48.13.644West, 19 und ein paar zerquetschte Kilometer als Tagesetappe. Wir sind jetzt 99 Kilometer vor derDYE 2, vor einem Kilometer sind wir auf Spuren gestoßen, die von den Norwegern, die vier Tage vor uns gestartet sind, sein sollten. Ansonsten geht‘s uns gut. Die Pulkas werden leichter, obwohl ich manchmal glaube, dass die nicht übers Eis drüber wollen, weil es uns ab und zu so vorkommt, als würden sie uns festhalten. Aber wir kommen vorwärts und das ist die Hauptsache.“ Aufgezeichnet von Nina
12.05.2013
Anruf von Birgit am 12. Mai um 19.50 Uhr Ortszeit, Koordinaten: 67.02.936 Nord; 48.36.500 West
„In der Nacht hat Hannes das erste Mal seinen Schlafsack zugemacht, weil es - 20 Grad hatte, andere haben allerdings bereits zuvor schon nur noch ihre Nasen herausschauen lassen! Heute sind wir 8 Stunden marschiert, haben 18,8 Kilometer geschafft und sind auf 1378 Metern angekommen. Bis zur Forschungsbasis DYE 2 haben wir noch 119 Kilometer vor uns, weiter denken wir gerade nicht. Die Landschaft ist nun endgültig reinweiß. Die letzten Tage sind wir noch durch eine Dünenlandschaft gewandert, die Dünengipfel waren blaues Blankeis, dazwischen eingewehter Schnee. Wie Strandwanderer sind wir immer in den Tälern geblieben, seit wir von den lästigen Steigeisen auf Ski umgestiegen sind. Jetzt aber ist die Landschaft rings um uns nichts als Weiß in all seinen Schattierungen, manchmal ist es ein grell glänzendes, dann wieder ein grau verwaschenes Weiß. Land ist keines mehr in Sicht – soweit wir sehen nichts als Eis. Es ist ein anderer Anblick als am Nordpol, hier ragen keine Presseisrücken in den Himmel, hier hat nur der Wind seine Muster in den Schnee gemalt, und das Fehlen jeglicher Erhebungen lässt die Fläche um uns herum umso gigantischer wirken. Unsere 70-Kilo-Pulken ziehen wir noch immer bergauf, manchmal bauen sich vor uns Berge auf, die wie riesige Wellen aussehen. Sie erinnern mich an die 15 Meter hohen Wellen 2010 in der Barentssee. Sie sehen nicht wie Berge aus, was daran liegen mag, dass es eben Eis ist, über das wir gehen. Es sind Scheinberge, wie der Scheinriese in der Augsburger Puppenkiste, sie werden umso kleiner, je näher man kommt. Manchmal sind es sehr reale Erhebungen, das merken wir daran, dass die Pulken schwer an unseren Hüften hängen.
Das Gehen ist meditativ geworden, Thomas wäre gerne schneller, aber weder ich noch Hannes sind so schnell wie er. Heute haben wir einen neuen Gehrhythmus besprochen, vielleicht schaffen wir damit mehr Kilometer am Tag, wir versuchen es auf jeden Fall gemeinsam. Beim Gehen läuft in meinem Kopf seltsamerweise in einer Endlosschleife ein Segenslied von der Erstkommunion meiner Nichte Katharina, die letzte Woche war: Gott segne, Gott segne, Gott segne uns. Halleluja. Dazwischen aber auch viel Roxy Music.
Seit gestern sind wir auch aus der Gefahrenzone der Gletscherspalten. Thomas, der in unserem Team die Führung übernommen hat, ist vorgestern keinen Meter zu früh stehengeblieben, als er rechts und links von sich einen gewaltigen Canyon bemerkte. Wäre er weniger aufmerksam gewesen, er wäre auf die eingewehte Spalte getreten, und für dieses Teil hätte Hannes‘ 60-Meter-Seil nicht gereicht! Wir sind die Spalte weit umgangen. Bengt, unser norwegischer Freund, der hinter uns eine Gruppe führt und mit dem wir ab und an telefonieren, sagte uns, dies sei einer der Flüsse, die im Sommer aus dem Gletscher rauschen. Bengt hat uns auch erzählt, dass er für uns eine Überraschung zu DYE 2, oder besser zu Camp Raven, geschickt hat, mit einem Flieger der amerikanischen Wissenschaftler. Darüber werden wir uns sicher sehr freuen, sofern sie nicht viel wiegt. Und für diejenigen, die mich auf Lesungen immer fragen, wie man denn hier aufs Klo geht, noch ein Detail zur Körperpflege: weil heute Sonntag ist, gibt es heute eine frische Unterhose. Was nur zeigt, wie verweichlicht ich bin, denn Nansen hat während seiner Tour 1895 lediglich an Weihnachten seine Unterwäsche umgedreht, frische hatte er gar keine dabei.
Jetzt ist unser Essen fertig, und aus dem Eis noch ein Gruß an unsere Mütter und alles Gute zum Muttertag!“
Aufgezeichnet von Sarah
07.05.2013 Kangerlussuaq
06.05.2013, Kangerlussuaq
Norr, das Skandinavien-Magazin, hat uns vergangene Woche kontaktiert und Interesse an unserer Querung gezeigt - das Ergebnis kann man jetzt auf deren Internetseite lesen:
Das freut uns sehr, danke, Norr!
06.05.2013, Kangerlussuaq
Grosse Freude: Als Hannes und Birgit am Flughafen in Kangerlussuaq aussteigen, steht Thomas da. Und ein paar Minuten spaeter auch unser ganzes Gepaeck. Alles hat funktioniert, wir sind an unsrem Startpunkt!
Wir verwandeln die Zimmer der Polar Lodge innerhalb weniger Minuten in ein heilloses Durcheinander. Nach zwei Stunden Packelei ruft uns ein Moschusochsenburger in der Cafeteria am Flughafen, wer weiss, wanns wieder Moschusochse gibt. Mit Pommes. Und Salat. Um sieben abends sind wir fertig mit dem Packeln. Am Abend sind wir mit Bengt zum Essen verabredet, mit dem Birgit 2011 am Nordpol war, und der von 10. Mai an sechs Kunden quer ueber Groenland fuehren wird. Gibt wohl noch mal Moschusochse. Morgen frueh um acht muessen wir zur Polizei und uns abmelden, um 12 Uhr mittags fahren wir mit einem Touri-Truck an die Eiskante, zum Punkt 660. Und dann gehen wir los.
Das Wetter ist bombig - Sonnenschein und zwei Grad Plus, leichter Wind, die Frisuren sitzen.
05.05.2013
Anruf von Thomas aus Kangerlussuaq, aufgeschrieben von Britta
"Das Wetter ist nicht mehr ganz so schön wie gestern, leichte Wolken am Himmel, aber die Sonne scheint trotzdem, dem Schnee konnte man richtig zusehen wie er davongeschmolzen ist. Gestern habe ich
noch bei schönem Sonnenschein das Zelt hergerichtet, die Zeltgestänge zusammengeklebt, so daß wir das Zelt jetzt als schöne Wurst von zwei Meter Länge haben, damit wir es ganz schnell aufbauen
können, beim Einkleben vom Boden ist es richtig schön kuschelig warm geworden, also denke ich, werden wir es auch auf dem Eis schön komfortabel und bequem haben können. Vorhin habe ich noch mit Kim
gesprochen, der hat die Norweger an den Punkt 660 gebracht, die hatten an ihrem ersten Tag cirka drei Kilometer geschafft. Kim hat erzählt, dort liegt relativ viel Neuschnee, mit Wasser müssen wir
auf dem ganzen Eis überhaupt nicht rechnen, also sind alles noch ganz gute Bedingungen. Er meinte auch, daß wir direkt nach Osten losmarschieren können, den Umweg über Norden nicht machen müssen, um
durch die Spalten- und Hügellandschaft des Abbruchs zu kommen. Gerade eben war ich dann noch bei der Wetterstation, und wir können dann per Satellit täglich das Wetter abrufen, wenn es notwendig sein
sollte, und somit auch da ganz gut versorgt sein. Wegen der Piteraqs an der Ostküste, meinte Kim, haben wir den Vorteil, daß wir ja bergab gehen und so schneller durch die von Sturm gebeutelte Zone
durchkommen als andere, die im Osten starten und sich da dann drei bis sechs Tage lang dort aufhalten.
Den Link zu den Norwegern werde ich auf der Homepage www.expedition.langlauf.com mitteilen und werde dort noch Weiteres dazu schreiben. Dann bis zum
nächsten Bericht!"
04.05.2013
03.05.2013
Der Packerl-Krimi letzter Teil: der Täter ist hinter Schloss und Riegel. Thomas ist heute gut in Kangerlussuaq angekommen und hat alle unsere Pakete in Empfang nehmen können. Da ist eine sehr entspannende Nachricht für uns und wir Zwei können die letzten Tage in Ruhe verbringen. Mal schauen, ob Thomas erste Bilder schicken kann, damit ihr Alle einen Eindruck bekommt, wie es an unserem Startpunkt aussieht. Wir sind natürlich genauso gespannt.
01.05.2013
Der Packerl-Krimi, noch nicht ganz letzter Teil: Hannes hatte jetzt die gloriose Idee, mal von der andren Seite anzufangen, und in Grönland nach unseren vier fehlenden Paketen zu fragen, auch wenn DHL sagt, pfff, Indien vielleicht? Auf der Seite der grönländischen Post also kann man Sendungsnummern eingeben (von der DHL sagt, Standard? Ohweh...) und schwupp: taucht bei allen vier Paketnummern auf, dass sie am 9. April schon in Grönland angekommen sind, und man sieht sogar die eingescannte Unterschrift dessen, der sie entgegengenommen hat. JUHUUUU!!!
Entgegengenommen hat sie KMP, das ist Kim, unser Gastgeber in der Polar Lodge. Fast genau gleichzeitig allerdings habe ich ein Mail bekommen, von eben jenem Kim, in dem steht, sorry Birgit, Deine
Packln sind noch nicht da. Hmmm. Hannes mutmaßt nun, dass meine Unterbuxn, mein Daunenwohnzimmer und unsere Eisvilla auf dem Flohmarkt von Kangerlussuaq verkauft worden sind. Auf eine Nachfrage
reagiert Kim leider nicht.
27.04.2013
Wir haben 12 Pakete nach Grönland geschickt. Mit DHL. 2 sind nach Griechenland gereist. 2 gleich nach Grönland. 4 kamen etwas später an, auch wenn DHL sagt, sie sind noch immer unterwegs. 4 sind: entweder in einem Hamburger Paketzentrum verloren gegangen, in einem dänischen Paketzentrum verloren gegangen, auf den Faröer Inseln gelandet - diese Variante kam heute dazu - oder auf einem Schiff.
Vielleicht auch doch schon in Grönland. Wahrscheinlich aber nicht auf dem Luftweg. Das macht stutzig, wenn man weiß, dass Schiffe und Eis und Kangerlussuaq... Warum das niemand genau weiß, wo es doch Sendungsnummern gibt? Weil das nicht bei Standardpaketen gilt. Bejaht man die Frage: Haben sie mit Standard geschickt? folgt ein "hm", das zunehmend unruhig macht, so als habe man seine Pakete in Hamburg einfach ins Meer geschmissen, hoffend, dass die transglobale Meeresströmung sie nach Grönland bringt. In vier Wochen.
Anrufe bei DHL sind in etwa so erhellend, als würde ich beim örtlichen Bäcker nachfragen. Da würde ich aber wenigstens noch eine Breze bekommen.
21.04.2013
Es ist schon spannend, wo sich Pakete so rumtreiben, die nach Grönland unterwegs sein sollten. 3 Stück von Thomas haben einen Abstecher nach Griechenland gemacht. Naja, beide Länder fangen immer hin mit "Gr" an. Ansonsten sind sie gut in der Polar Lodge angekommen. Die anderen 8 Stück sind noch in der Weltgeschichte unterwegs .... Mal schauen, wo sie bis zu unserem Start in gut 2 Wochen sind.
Nachdem ein Freund von Thomas gerade in Grönland war, haben wir aktuelle Bilder von den Verhältnissen vor Ort. Es schaut so aus, als wäre dort oben eher wenig Schnee. Daher geht der Weg zum Golfplatz schon mal ohne dicke Schuhe. Sollten unsere Pakete bis dahin nicht angekommen sein, werden wir unser handicap verbessern.
16.04.2013
Es will gerade nicht so recht zusammenpassen. Das Wetter da draußen vor der Tür und das, was uns in 21 Tagen erwarten wird. In 21 Tagen für 21 Tage. Die Wetterstation, die für uns interessant ist, die am "saddle", zeigt aktuell -23 Grad. Das ist frisch und würde einen Temperatursprung von 40 Grad bedeuten. Aber es ist ja noch ein bisschen Zeit, damit auch dort oben der Frühling anfangen kann.
Ansonsten beginnt es schön langsam aufregend zu werden. Wir haben jetzt auch mit Brief und Siegel unser stolze 9 Seiten langes Expedition Permit. Unsere Reise hat die Nummer A-13-06. Beim durchlesen dieses Expeditions-Beipackzettels wird einem ganz schwindlig. Es kommt auffallend oft das Wort "emergency" vor. Wir hoffen, diesen Teil der Packungsbeilage nicht zu brauchen und am 28.05 das Formular zur Beendigung der Expedition an der sonnigen Ostküste abschicken zu können. Glücklich und formal korrekt versteht sich. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie uns bitte später ...
11.04.2013
Wie kommt die Information vom Eis in Grönland ins weltweite Netz? Manchmal sind es die kleinen Dinge, die auf den ersten Blick einfach aussehen, bei näherer Betrachtung aber gar nicht so simpel sind. Wir haben vor, auf dieser Seite "live" von unserer großen Reise über das Inlandeis zu berichten. Gleichzeitig möchten wir aber diese großartige Landschaft, die Weite und Stille die uns umgeben wird, nicht mit dem Sortiment eines Elektronikfachmarktes zudecken.
Darum verzichten wir auf PDA, Laptop und was der technikverliebte Expiditionist sonst noch so alles in seinem Anhänger transportieren könnte. Ein Satelitentelefon werden wir aber auf jeden Fall mit dabei haben. Auch um in einer schwierigen Situation Hilfe und Unterstützung zu bekommen.
Mit diesen Vorgaben hat Birgit einen Kommunikations-Masterplan ausgeheckt: wir versuchen jeden Tag etwas auf die mailbox von Thomas zu quasseln. Diese Nachricht wird dann per mail an zwei Leute geschickt, die gut mit Wörtern umgehen können und aus unseren Gedanken und Eindrücken einen ansprechenden Text machen.
Den gibts dann hier auf dieser Seite und zum Teil auf den Seiten unserer Sponsoren zu lesen.
Wir haben uns entschieden, noch einen Testlauf zu machen, ob auch wirklich das ankommt, was wir auf die mailbox reden ...
07.04.2013
So, wenn alles klappt, übernachten wir in einem Monat das erste Mal auf dem Eis. Insgesamt haben wir 12 Pakete auf die Reise nach Grönland geschickt. Thomas wird 3 Tage vor uns in Kangerlussuaq ankommen und sich dann darum kümmern, unsere gemeinsame Ausrüstung zu "präparieren": Zelt so herrichten, das wir es schnell und auch bei Sturm aufbauen können, Spezialbenzin für unsere Kocher besorgen und den Transport zum Punkt 660 organisieren. Unserem Startpunkt am Beginn des Inlandeises.
Wer schon mal schauen möchte, wie das Wetter auf der großen Eisfläche gerade so ist, sollte einmal hier vorbeischauen. Das ist der höchste Punkt unserer Reise und wenn unser Plan aufgeht, sollten wir um Pfingsten dort angekommen sein. Bis dahin ist vielleicht auch dort ein bisschen mehr Frühling.
30.03.2013
Wir rechnen und packen und packen und rechnen. Birgit ist großer Fan von ausgefuchsten Exel-Listen, in denen festgehalten ist, dass ihr Bleisitft 4g wiegt. Verglichen mit gut 30 kg Essen also nicht der Rede wert. Was die Tabelle auch noch aussrechnet, ist die Kalorienzahl pro Nase: rund 120.000 (das sind übrigens gut 470 Hamburger).
Ansonsten sind wir bemüht, das Gewicht unserer Ausrüstung so gut es geht niedrig zu halten. Aber wir werden vermutlich gut an der 60kg Marke kratzen.
Auf jeden Fall gehen die Sachen diese Woche auf die Reise nach Grönland. Und wir hoffen mal, dass sie dann auch da sind, wenn Thomas am 2 Mai oben ankommt.
01.03.2013
Langsam haben wir unsere Ausrüstung beisammen. Darum haben wir uns im sonnigen Garmisch verabredet und gemeinsam unser schickes Zuhause für die Tage auf dem Eis aufgebaut. Gestänge raus, Gestänge rein, mit Handschuhen, ohne Handschuhe und was uns sonst noch so an Variationen eingefallen ist. Es macht einen sehr gemütlichen, stabilen und geräumigen Eindruck. Wir müssen uns nur noch darauf einigen, wer wo schlafen darf ...
Nachdem das Innenzelt mit dem Außenzelt fest verbunden ist, können wir die Stangen eingebaut lassen und werden unsere Zeltwurst in einem großen Sack auf den Schlitten packen.
Hier gibts noch ein paar Bilder
13.01.2013
Unsere Erlebnisse im Eis wird es auch als Buch geben. Nachdem Birgit mit ihrem Buch "Unterwegs mit wilden Kerlen" schon in Funk und Fernsehen bekannt ist, wird es von uns Dreien und unserer großen Reise auch wieder eines geben. Auf Birgits homepage stehts schwarz auf weis:
Über diese Expedition werde ich im btb-Verlag wieder ein Buch schreiben, das dann voraussichtlich im Frühjahr 2014 erscheinen wird. Auf das alles freue ich mich sehr. Auf das Vorbereiten, auf das Erleben, und schließlich auch das Schreiben. Ich bin glücklich und dankbar, dass ich das alles erfahren darf.
Thomas und ich freuen uns natürlich, weil wir ja sehr wahrscheinlich auch in diesem Buch
vorkommen werden. Und das ist schon spannend.